Kaffeehandel weltweit

Wie begann eigentlich der Kaffeehandel und wie eroberte Kaffee die ganze Welt?

Kaffee ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ob nach dem Aufstehen oder mit den Liebsten. Eine gute Tasse Kaffee gehört einfach dazu. Lange Zeit blieb nur den Reichen vorbehalten, was für uns selbstverständlich ist. Erst als der Kaffeeanbau intensiviert wurde und mit den folglich höheren Erträgen wurde Kaffee nach und nach für jeden günstiger. Und dank des weltweiten laufenden Kaffeehandels auch für jeden zugänglich. Dem professionellen Anbau und dem ausgeweiteten Handel von Kaffee ist es zu verdanken, dass Kaffeebohnen heute zu den weltweit wichtigsten Gütern gehört.

Alles begann in Afrika, genauer gesagt in Äthiopien, dem Ursprungsland des Kaffees. Vermutlich gelangte der Kaffee im 14. Jahrhundert von Afrika nach Arabien. Schon bald gedieh ein vielversprechender Handel mit den grünen Bohnen. Die Kunst des Kaffeeanbaus versuchten die Araber geheim zu halten, um die Marktbeherrschende Stellung zu bewahren. Um dies zu ermöglichen, verhinderten sie die Keimung der Samen, indem sie die Bohnen mit heissem Wasser übergossen. Das damalige Kaffee-Handelszentrum war die im heutigen Jemen liegende Hafenstadt Mocha. Die Kaffeebohnen eroberten im 15. Jahrhundert die gesamte arabische Welt und im 16. Jahrhundert schliesslich auch die persischen Safawiden sowie das Osmanische Reich. Die ersten Kaffeehäuser entstanden im Nahen Osten, die ab Mitte des 17. Jahrhunderts auch in vielen europäischen Grossstädten zu finden waren.

Im 17. Jahrhundert blieb der Kaffeeanbau nicht mehr nur den Arabern vorbehalten. In Sri Lanka, Java und anderen Kolonien begannen die Niederländer Kaffee anzupflanzen. Die Portugiesen, Spanier und Franzosen taten es ihnen nach. Die sehr guten klimatischen Bedingungen der europäischen Kolonien boten die besten Voraussetzungen für den Kaffeeanbau. Sogar das Osmanische Reich, welches den europäischen Handel begründet hatte, wurde mit Kaffee beliefert. Kaffee entwickelte sich zu einem internationalen, wirtschaftlichen und bedeutsamen Handelsgut. Plantagenbesitzer und Kaffeehändler freuten sich über hohe Gewinne, Länder und Staaten über zusätzliche Steuer- und Zolleinnahmen.

Im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde auf der ganzen Welt Kaffee angebaut. Die Nachfrage und der Absatzmarkt für Kaffeebohnen waren riesig. Mittlerweile wollte auch Nordamerika in den Genuss von Kaffee kommen. Doch gab es eine Zeit da hatte der Kaffeehandel auch eine dunkle Seite: Afrikaner wurden aus ihrer Heimat entführt und in die Anbauregionen gebracht. Dort mussten sie auf den Plantagen als Sklaven arbeiten. Der Anbau und Kaffeehandel schien ohne Sklaven unmöglich. Es dauerte eine ganze Zeit bis man Sklaverei und Sklavenhandel im Kaffeehandel abschaffen konnte.

Kaffee war und ist heute immer noch ein bedeutender Wirtschafsfaktor. Für so manches Entwicklungsland ist Kaffee nach Erdöl das wichtigste Handels- und Exportgut. Etwa 25 Millionen Menschen arbeiten in der Kaffeeindustrie und so verdienen die meisten Menschen rund um den Globus ihr Geld. Die weltweite Produktion liegt bei circa 133 Millionen Säcken à 60 Kilogramm. Die Kaffeebohnen werden mit dem Schiff in die entsprechenden Zielländer verschickt. In den meisten Hafenstädten und Handelszentren lagern Tonnen von Rohkaffee. Der Handel mit Kaffee verliert jedoch immer mehr an Bedeutung. Kaffee wird seit kurzem zu festen Preisen viele Monate im Voraus gekauft. Diese Form des Kaffeehandels nennt man Warenterminhandel. Die weltweit wichtigsten Börsenstandorte für den Kaffeehandel finden sich in London und New York. Dort werden die bedeutendsten Kaffeesorten, nämlich Arabica und Robusta gehandelt.

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